Fachbereich 3

Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik


Navigation und Suche der Universität Osnabrück


Hauptinhalt

Topinformationen

Fortbildung für MusiklehrerInnen

Film zum Fachtag

Musik aus dem "Morgenland" am Beispiel des Libanon (Edin Mujkanović, Osnabrück) 

Dass die arabische Welt mehr zu bieten hat als kommerziellen Pop, zeigte Edin Mujkanović anhand vielfältig ausgewählter Beispiele in seinem Workshop, in dem er den Teilnehmer*innen einen Einblick in die Ästhetik und Spielpraxis der für westliche Ohren oft fremd anmutenden und mit einem eigenen Bedeutungssystem versehenen arabischen Musikwelt gab. Am Beispiel des Libanon, dem diesjährigen Länderschwerpunkt des Morgenland Festivals Osnabrück, sowie der angrenzenden Länder der Levante beleuchtete er die faszinierende musikalische Vielfalt und kulturelle Bandbreite dieser multikonfessionellen Region. Mithilfe entsprechenden Hintergrundwissens, beispielsweise zur Organisation des Tonraumes (Maqamat), arabischen Instrumenten sowie Künstlern und ausgewählten Musikbeispielen, erleichterte er gleichzeitig den Zugang, sich unbekannten Musikkulturen auch weiterhin mit Offenheit und Interesse zu nähern. Zudem gaben praxisnahe Beispiele, praktische Hinweise zu Zugangsformen und Quellenmaterial eine Orientierung; auch für eine mögliche unterrichtspraktische Umsetzung.

Spielerische Zugänge zu sogenannter E-Musik (Michael Huhn, Hamburg)

Ausgehend vom Zugang eines aktiv hörenden Entdeckens von Musik eröffnete Michael Huhn in seinem Workshop eine große Bandbreite inhaltlicher und methodischer Bereiche des Musikunterrichts. Egal ob Klassenmusizieren, Musikhören, Bewegung oder Instrumentenkunde; hier können sich ALLE Schüler*innen beteiligen. Ausgangspunkt ist dabei immer das Erleben des musikalischen Phänomens und das musikbezogene Handeln der Schüler*innen. Prinzipiell ist jeder Mensch in der Lage, die Wirkung von Musik auf sich selbst mit seinen Kommunikationsmitteln zu beschreiben und mit anderen zu teilen. Das Kompetenzspektrum erstreckt sich dabei von der geäußerten emotionalen Bewertung eines Höreindrucks bis zur Beschreibung des Gehalts eines Musikstücks oder auch der Reflexion seines Entstehungszusammenhangs. Die Teilnehmer*innen des Workshops konnten hier unter anderem Hinweise und Ideen für die unterrichtliche Praxis zu struktureller Organisation, Ritualen, Medieneinsatz oder methodischen Möglichkeiten sammeln.

Rhythmen und Tänze vom östlichen Mittelmeer (Ali Ungan, Mannheim)

Dass viele geflüchtete Jugendliche aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland kommen, bietet auch den Einheimischen gute Möglichkeiten, sich mit anderen, manchmal fremden musikalischen Traditionen zu beschäftigen. Daran anknüpfend stellte Ali Ungan in seinem Workshop sowohl Einblicke in theoretische Systeme türkisch-arabischer Musikkulturen als auch Art und Spielweise zentral asiatischer Instrumente wie Saz, Ney oder Rebab vor. Neben vielfältiger Lieder wurden mit den Teilnehmer*innen des Workshops auch Volkstänze als zentrales Element einer transkulturellen Musikvermittlung praktisch erarbeitet. Den Abschluss der Veranstaltung bildete das Lied „Tansamalin“, das der Referent selbst auf der Ney begleitete.

"Das ist unser Lied" - Klassensongs und Gruppenhits (Tobias Hömberg, Dresden/ Jana Barlage, Osnabrück)

„Klassensong“, „Klassenrap“ oder „Wir-Lied“: Gemeinsam getextete, komponierte und aufgeführte Musik bietet besondere Möglichkeiten, der kollektiven Identität einer Gruppe künstlerischen Ausdruck zu verleihen. Kinder und Jugendliche können sich hier mit ihren ganz persönlichen Perspektiven, musikalischen Vorstellungen und individuellen Fähigkeiten einbringen. Am Ende steht ein Stück, mit dem sie sich identifizieren und als Gemeinschaft präsentieren können. Im Workshop stellten Tobias Hömberg und Jana Barlage verschiedene musikalische Ansätze und Vorgehensweisen zur Durchführung eines gemeinsamen Song-Projektes im Musikunterricht oder in der Jugendarbeit vor. Zudem wurden weitere Ideen und Erfahrungen, die kulturelle Vielfalt einer Gruppe hör- und sichtbar zu machen, diskutiert. Anhand eines im Sommer 2016 von der Universität Osnabrück und dem Berufsschulzentrum Westerberg durchgeführten Projektes, wurde gezeigt, wie ein Klassensong auch mit einer Sprachlernklasse realisiert werden kann.